Am Mittwoch, den 06.2. las der regionale Kinderbuchautor Simak Büchel aus seinem Buch „Liebe Prinzessin, ich bin`s, Dein Prinz“ vor.

Die eineinhalbstündige Lesung fand im LofT im Beisein aller Studierenden der SP18 und weiterer interessierter Lehrkräfte statt. Unsere Schulleiterin Ursula Heine begrüßte zu Beginn der Lesung auch sechs Kindergartenkinder im Alter von fünf bis sechs Jahren und zwei Erzieherinnen einer benachbarten Kindertageseinrichtung.

So konnten die Studierenden der FSP einmal miterleben, wie Kinder durch eine Bilderbuchbetrachtung für die Literatur begeistert werden können und wie Literatur dafür genutzt werden kann, Sozialisationsprozesse zu unterstützen.

In der szenischen Lesung, die sich allen Beteiligten bot, gelang es Herrn Büchel, der umfangreiche Erfahrungen in der Live-Bilderbuchbetrachtung mit Kindern aufweist, mithilfe seiner schauspielerischen und stimmlichen Fähigkeiten den Kindern die Lebendigkeit von Literatur nahezubringen, ihre Wahrnehmung, Sensibilität und Beobachtung zu fördern, aber auch die Konzentration und natürlich die Sprache. Zusammen mit den Kindern, die es nicht lange auf den Sitzen hielt, weil ihnen angeboten wurde, die Bilder des Buches, die auf die Wand projiziert wurden, aus der Nähe zu erleben und die Details des Bildes im Großformat zu erfahren, erweckte er die Geschichte in seinen Bildern und damit das Geschehen, das sich vor den Augen der Studierenden abspielte, zum Leben. Simak Büchel versteht seine Bilderbücher als Orte der Begegnung. Hier treffen Kinder auf Personen, lernen Charaktere und Stimmungen kennen, lassen sich von Atmosphären einfangen und identifizieren sich mit Protagonisten und Situationen

Er baute schnell, nahezu beiläufig, eine Bindung zu den Kindern auf und kreierte zeitgleich eine sprachintensive Situation, wobei der Fokus der Aktivität der Kinder auf dem Zuhören lag. Der Autor schlüpfte in die Rollen seiner Figuren, modulierte zur Begeisterung der Kinder seine Stimme und ließ diese am Fortgang der Lesung teilhaben, indem er ihnen Fragen zur Geschichte stellte. Er verweilte bei dem ein oder anderen Bild auch mal länger, richtete sich nach den Verstehensprozessen der Kinder, sodass Erklären, Rückfragen und Wiederholen ganz natürlich in seine Bilderbuchbetrachtung integriert werden konnten. Unser Gastautor stellte mit seiner Geschichte und seinen Fragen Bezüge zum Leben der Kinder und zur Welt außerhalb des Buches her, ließ sie Vorausdeutungen anstellen und schaffte es auf diese Weise die Kinder für die Welt der Literatur zu aktivieren und sie für sein Buch zu begeistern.

In der abschließenden Reflexion interessierten sich die Studierenden auch dafür, wie der Autor bei der Erstellung eines Kinderbuches vorgeht und wie lange dieser Prozess dauert. Es wurde deutlich, dass die Entstehungen seiner Bücher individuell unterschiedlich verlaufen, aber häufig thematisch von seinen eigenen Kindern oder durch eigene Erlebnisse angestoßen werden.

Auch diese Autorenlesung ist Bestandteil unseres Engagements, mehr Kultur in Schule zu bringen. Weitere Autorenlesungen sind in anderen Bildungsgängen für das zweite Schulhalbjahr in Planung.