Am Montag, den 18.02.2019 hielt die international anerkannte Erziehungswissenschaftlerin und Autorin Frau Prof. Dr. Renate Zimmer vor zweihundert angehenden Erzieherinnen und Erziehern am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf einen Fachvortrag zum Thema „Wie Sprache entsteht – Was Sprache bewegt – Über den Körper zur Sprache kommen.“

Frau Zimmer war Professorin für Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Osnabrück, Direktorin des Niedersächsischen Instituts für Frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) sowie wissenschaftliche Beraterin, Projektleiterin und Verfasserin von BaSiK, der begleitenden alltagsintegrierten Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen in NRW. So stößt man auf ihren Namen, wann immer man in NRW eine Kindertageseinrichtung betritt.

Sehr lebendig und praxisnah stellte Frau Prof. Zimmer dar, wie wichtig im pädagogischen Alltag die Unterstützung der Sprachbildung vor allem durch Bewegungshandeln ist. Der Körper sei der Ausgangspunkt für die Aneignung der Welt, ebenso wie der Spracherwerb. Mit vielen Beispielen und Videosequenzen veranschaulichte sie ihre Ausführungen sehr eindringlich und machte die großen Chancen der frühen Förderung von Kindern deutlich. Es ist ihr wichtig, dass Erziehende den defizitorientierten Blick verlassen und sich einfühlsam an den vorhandenen Kompetenzen eines Kindes orientieren, um das Kind individuell in seiner Entwicklung zu fördern. Denn sprachliche Kompetenzen bilden die wichtigste Grundlage für den Bildungserfolg und sind Voraussetzung für eine gelingende Integration. Notwendig sei die Qualifizierung aller pädagogischen Fachkräfte für eine alltagsintegrierte Sprachbildung, die die Möglichkeiten von Bewegung und Handlung nutzt.

Natürlich wurden die Studierenden unter der Anleitung von Frau Prof. Zimmer auch aktiv, sangen z.B. zu rhythmischen Bewegungen, führten Bewegungsübungen aus und bezogen dazu auch ihre Sitznachbarn mit ein. Das erleichterte die geforderte Konzentration und unterstützt die Speicherung des Gehörten. So bleibt zu wünschen, dass die Studierenden der Fachschule für Sozialpädagogik sich in ihren derzeitigen Praxisstellen und in ihrer späteren Berufstätigkeit an diesen Vortrag erinnern und Kindern viele frühe Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnen.