Am Donnerstag, den 08. Oktober 2020, fand wieder ein „Kerschensteiner Dialog“, unsere Informations- und Diskussionsveranstaltung, statt. Diesmal war die Schulgemeinschaft erstmalig durch eine große Video-Konferenz verbunden und diskutierte das Thema: „Wie verändert die Corona-Krise unser Leben?“

Moderiert von Andreas Schwanke, begrüßte die Schulleiterin Ursula Heine die beiden Gäste, die in das zur „Schaltzentrale“ umfunktionierte Loft des Berufskollegs kamen.

Unsere Schulsozialarbeiterin Alexandra Dinspel referierte zunächst aus der alltäglichen Arbeit mit den Schüler*innen. Sie beschrieb eindringlich die psychischen Belastungen der Corona-Krise, die in ihren Langzeitfolgen noch gar nicht abzusehen sind.

Sebastian Schuster, der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, ist für viele Corana-Maßnahmen direkt verantwortlich. Als Amtsträger gab er Einblick in den herausfordernden und manchmal umstrittenen Umgang mit der Pandemie.

Beide Impulsreferate und die folgende Diskussion drehten sich um folgende Fragen: Wann wird es endlich wieder wie vor der Krise? Wird unser Sozialverhalten dauerhaft distanziert bleiben? Wie wird sich Schule verändern? Was bedeutet die Wirtschaftskrise für die eigene berufliche Zukunft? Welche psychischen Folgen haben Lock-Down und Quarantäne hinterlassen? Welche Grundrechte darf der Staat einschränken? Wie gehe ich mit meinen Ängsten und Risiko-Gruppen um, wie mit Corona-Leugnern? Wird uns die zweite Welle im Herbst voll treffen? Welche Lösungen gibt es? Was kann uns Mut machen? Und wie können wir gestärkt aus der Pandemie hervorgehen?

In der Diskussion wurden auch die Ängste und Sorgen der Schülerschaft deutlich, nicht zuletzt durch die rapide steigenden Infektionszahlen. Immer wieder kam die Frage auf, wie ein  Schulbetrieb im Winter überhaupt gelingen kann.

Landrat Schuster appellierte eindringlich, die Corona-Maßnahmen zu befolgen, um die Gesundheit zu schützen und einen erneuten Lock-Down zu vermeiden.

Alexandra Dinspel regte an, aufeinander Acht zu geben und sich immer wieder auszutauschen und zu ermutigen, um auch in der dunklen Jahreszeit der Krise zu begegnen. Die rege Beteiligung am Kerschensteiner Dialog zeigte aber auch, dass dies erst der Anfang einer Auseinandersetzung mit der Krise ist, die uns bis weit ins nächste Jahr erhalten bleibt und die wir nur gemeinsam meistern können.