75 motivierte Ausbilder stehen zukünftig der freien Wirtschaft zur Verfügung

Jedes Jahr bietet die Fachschule für Technik einen Vorbereitungskurs zur Ausbildereignungsprüfung für die Studierenden der Bildungsgänge Maschinenbautechnik und Kunststoff- und Kautschuktechnik im Rahmen der Fortbildung zum staatlich geprüften Techniker an. Dieser bereitet die Studierenden auf die Prüfung zum Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Qualifikationen bei der IHK vor, die sie bei Bestehen dazu berechtigt, im dualen System der Berufsausbildung ausbilden zu dürfen.

Frau Fuhrmann-Niesen stützte sich im einmal wöchentlich stattfindenden Unterricht auf das Buch „Kompaktwissen AEVO in vier Handlungsfeldern“ vom Bildungsverlag EINS. Darin wurden die vier Handlungsfelder „Ausbildung planen“, „Ausbildung vorbereiten“, „Ausbildung durchführen“ und „Ausbildung abschließen“ durch gut gewählte Grafiken und Gesetzestexte thematisch erarbeitet. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Didaktik und Methodik gelegt, durch die die Studierenden lernten, wie man Ausbildungsinhalte pädagogisch aufbereitet und welche Methoden sich dazu am besten eignen. Die Wahl der Methode richtet sich nach dem Lerntyp des Auszubildenden sowie dem Inhalt der Ausbildungseinheit. Da technische Berufe hauptsächlich manuelle Fertigkeiten erfordern, kommt hierbei oft die Vier-Stufen-Methode zum Einsatz, weil sie auf den haptischen Lerntyp mit einem Schwerpunkt im psychomotorischen Lernzielbereich abzielt. Dieser kann die Ausbildungsinhalte am einfachsten verinnerlichen, wenn er sie selbst mit den Händen begreifen kann. Während der Vier-Stufen-Methode werden die Ausbildungsinhalte schrittweise in vier Stufen vermittelt, wobei der Ausbilder die Übung zunächst vorbereitet, indem er beispielsweise den Ausbildungsraum entsprechend gestaltet. Danach macht er dem Auszubildenden die Übung unter Anleitung vor, woraufhin dieser das Gelernte nachmacht. Im Anschluss vertieft er sein Wissen über die neu erlangten Fertigkeiten durch selbstständiges Üben.

Bevor sich der Ausbilder jedoch mit der Wahl der geeigneten Methode beschäftigt, muss er Lernziele verfassen, die in der Ausbildungseinheit zu erreichen sind. Dabei ist neben der präzisen Formulierung darauf zu achten, dass mit den Lernzielen alle drei Lernzielbereiche abdeckt. Das bedeutet, dass der kognitive (intellektuelle Fertigkeiten), affektive (Werte- und Normvorstellungen) und psychomotorische (manuelle Fertigkeiten) Bereich abgedeckt werden muss, damit der Auszubildende ganzheitlich lernt.

Vor Absolvierung der theoretischen und praktischen Prüfungen fanden im Unterricht Prüfungssimulationen statt, die dazu dienten, die Studierenden auf die Prüfungen vorzubereiten und mögliche Fehler und Wissenslücken auszumerzen. Diese Prüfungen bestehen aus einer Präsentation einer selbst gewählten, im eigenen Ausbildungsberuf enthaltenen Ausbildungseinheit mit entsprechender Aufbereitung und Methodik sowie dem anschließenden Fachgespräch. Dieses wird vom Prüfungsausschuss durchgeführt, was während der Simulation von Frau Fuhrmann-Niesen und zwei Studierenden übernommen wurde.

Im Namen aller Studierenden möchte ich mich bei Frau Fuhrmann-Niesen für die gelungene Prüfungsvorbereitung bedanken. Anschauliche Beispiele zu trockenen Gesetzestexten bis hin zu dezenten und herausfordernden „Provokationen“ sorgten immer dafür, die Studierenden auch während der siebten und achten Stunde entgegen ihrem Biorhythmus bei sich zu haben.

Rabea Peter (MT18)