Am Montag, den 29.10.18 haben 22 Lehrkräfte der Fachschule für Sozialpädagogik in der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim in Bonn einen Fortbildungstag zur sozialpädagogischen Praxis in Einrichtungen der Erziehungshilfe verbracht, um sich noch einmal intensiv auf die anstehenden Hospitationen des Oberstufenpraktikums in unterschiedlichen „Hilfen zur Erziehung“ vorzubereiten.

Der Fachberater, Herr Pfeil, erläuterte in einer Führung über das Stammgelände die dort vorhandenen Angebote und ermöglichte einen Besuch in einer erlebnispädagogischen Intensivgruppe für Jungen. Dabei wurde deutlich, dass es vor allem darum geht, Kindern und Jugendlichen Lebensperspektiven im Hier und Jetzt zu eröffnen und ihre Lebensbedingungen so zu verbessern, dass entweder eine Rückführung in die Familie möglich ist oder eine Unterstützung auf einem Weg in ein selbstständiges Leben.

In einem Vortrag wurden anschließend die Entwicklungen und Tendenzen in den Hilfen zur Erziehung heute beleuchtet. Dabei fiel auf, wie viele unterschiedliche dezentrale und individuelle Angebote ein „Heim“ als moderner Dienstleister heute ermöglicht, so z.B. Regelwohngruppen, Intensivgruppen, Erlebnispädagogische Gruppen, familienanaloge Wohnformen, Tagesgruppen, Krisendienste und Vieles mehr.   In den vielen unterschiedlichen stationären, teilstationären und ambulanten Hilfen betreut das Godesheim ca. 400 Kinder und Jugendliche mit ca. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im pädagogischen Bereich. Dabei geht es um die Sicherung des Kindeswohls, die Wahrung der Kinderrechte und die Verbesserung individueller und familiärer Entwicklungsbedingungen.

Interessant und wichtig war für die berufliche Ausbildung vor allem auch der Austausch hinsichtlich der von Praktikant_innen und pädagogischen Fachkräften geforderten Kompetenzen, die in der Ausbildung aufgebaut und nach dem Berufseinstieg fortlaufend erweitert werden. Neben umfassendem Wissen und methodischen Fertigkeiten geht es vor allem um eine professionelle Haltung, die es unseren Studierenden ermöglicht, ganz ohne Helfersyndrom in angemessener Nähe und Distanz Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern.

Abschließend wurden eventuell notwendige Konsequenzen hinsichtlich der Hospitationen bzw. des Unterrichts in der Fachschule für Sozialpädagogik reflektiert, damit Theorie und Praxis an den Lernorten Praxis und Schule möglichst sinnvoll und effizient vernetzt werden.

Wir bedanken und bei Herrn Pfeil und den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Godesheims, wünschen uns interessante Hospitationen und unseren Studierenden  bereichernde Praxiserfahrungen, die sie auf ihrem beruflichen Weg bestärken!