Am 22.2.22 fand wieder ein Kerschensteiner Dialog zum Thema „Heimat – eine Suche“ statt. Politiklehrer Andreas Schwanke brachte dabei unsere Schülerinnen und Schüler ins Gespräch mit Landrat Sebastian Schuster und Kreisschuldezernent Thomas Wagner.

Dr. Simone Mergen, Bildungsreferentin vom „Haus der Geschichte“ in Bonn, stellte den Schülerinnen und Schülern, die sich digital zu der Veranstaltung eingeloggt hatten, zudem die aktuelle Sonderausstellung „Heimat- eine Suche“ vor.

Deutlich wurde, wie wichtig jungen Menschen Heimat ist:  „Heimat ist, wo ich mich sicher fühle.“ „Wenn es kein Geld gibt, aber eine Familie gibt, das ist Heimat.“ „In meinem Land kann ich glücklich sein und das ist Heimat.“, so einige Statements. „Eine Person kann zwei Heimaten haben.“, sagte eine Schülerin der Internationalen Förderklasse, die ihr Land aufgrund von Krieg verlassen musste.

„Der Rhein-Sieg-Kreis bietet vielen Menschen Heimat, denen, die hier geboren sind, und denen, die hierhergezogen sind und für sich einen guten Ort zum Leben gefunden haben. Damit sich jemand wirklich beheimatet fühlt, braucht jeder Mensch Wurzeln, die erden und durch´s Leben tragen. Dafür sind Beziehungen wichtig: die Beziehungen zu anderen Menschen, sei es in der Familie, in der Schule, im Berufsleben und in der Freizeit in Vereinen oder bei anderen Begegnungen,“ hob Landrat Sebastian Schuster im Gedankenaustausch mit den Schülerinnen und Schülern hervor. „Für mich ist Heimat ein Beziehungsgeflecht von Familie, Freunden, Arbeit, Wohnen, Ehrenamt und Gefühlen. Je stärker der Einzelne sich in diesem Beziehungsgeflecht engagiert, desto mehr Heimat entsteht. Deswegen denke ich Heimat im Plural, weil es ganz viele Merkmale sind, die Heimat gelingen lassen. Die Herzkammer von Heimat ist die Familie und was diese ausmacht,“ sagte Schul- und Kulturdezernent Thomas Wagner beim Kerschensteiner Dialog. Er ermunterte die Schülerinnen und Schüler, ihre Heimat selbst zu gestalten, auch so, dass in diese Heimat Menschen aufgenommen werden können, die ihre Heimat verloren haben.

In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig den Schülerinnen und Schülern Heimat ist, dass sie aber auch aufgrund ihrer Lebenserfahrung verschiedene Perspektiven haben. „Ich würde Erinnerungsstücke und Bilder einpacken, denn Materielles wie Kleidung kann man einfach ersetzen. Diese Dinge nicht!“, so antwortete eine Schülerin auf die Frage, welche Dinge sie in ihren Koffer packen würde, wenn sie ihre Heimat innerhalb von 10 Minuten verlassen müsste.

Unsere Schulleiterin Ursula Heine ergänzte: „Heimat ist auch die beruhigende Zuversicht, dass trotz des kontinuierlichen gesellschaftlichen Wandels das gefühlte Zuhause verlässlichen Bestand hat.“

Wir danken allen Beteiligten für die Teilnahme und rege Beteiligung am Kerschensteiner Dialog!