Die Unterstufe der Fachschule für Sozialpädagogik besuchte die Kunstausstellung „Malerfürsten“ und erhielt anschließend einen kreativ-praktischen Workshop. Die Studierenden lernten dabei, wie Kinder an das Ausstellungsthema herangeführt werden können.

Vielen der Studierenden war die Bundeskunsthalle als Ort der kulturellen Bildung noch nicht bekannt. Ein Kunstmuseum hat ja bei jungen Menschen häufig den Ruf, eher langweilig zu sein, – wer schaut sich schon gerne alte Bilder an, die man nicht kennt und sich vermutlich auch nicht ins eigene Zimmer hängen würde. So ist das Thema „Malerfürsten“ auch für angehende Erzieher/-innen nicht so einfach zu vermitteln.  Die Kunstpädagoginnen erklärten den Studierenden zuerst die schillernden Gestalten der „Malerfürsten“, die in die höchsten Kreise der Gesellschaft aufstiegen und Malerei, Luxus und Feste liebten. In der Ausstellung wurden die Studierenden auf Details wie die prunkvollen Residenzen und die fürstlichen Kostüme aufmerksam gemacht.  Anschließend beschäftigten sich die Studierenden in den drei Atelierräumen der Bundeskunsthalle mit einzelnen Aspekten der Ausstellung, um damit praktisch-kreativ zu arbeiten.

In einem der Workshops schlüpfte eine Gruppe von Studierenden in die Rollen der „Malerfürsten“ und gestaltete „fürstliche“ Requisiten und Kulissen zur Selbstinszenierung. Mit einer Kamera und mit eigenem Handy wurden dann die „fürstlichen Familien“ fotografiert. Mit vielen kreativen Ideen und Spaß kam der Workshop zu produktiven Ergebnissen. Anschließend hatten die Studierenden die Gelegenheit mit der Kunstpädagogin die Arbeitsaufträge zu reflektieren, um kulturelle Bildung und kreatives Tun für die sozialpädagogische Arbeit nutzbar zu machen.

Ein anderer Workshop beschäftigte sich mit den Residenzen der „Malerfürsten“. So konnte die Gruppe im Modellbau ihre eigene luxuriöse Traumvilla gestalten. Die Kunstpädagoginnen versuchten dabei  den Studierenden mit Hilfe eines Filmausschnittes Anregungen zum kreativ-praktischen Arbeiten mitzugeben. Leider war die Zeit sehr knapp bemessen, so dass in diesem Kurs nur wenig Ergebnisse fertig wurden.

Insgesamt war die Erzieher/-innen-Fortbildung eine neue und wertvolle Erfahrung für die Studierenden. Die etwas antiquierte Ausstellung der „Malerfürsten“ wurde von den Kunstpädagoginnen für die Workshops interessant aufgegriffen, war aber sicher nicht für jeden der Studierenden greifbar und pädagogisch gut gelöst. Als Fazit bleibt dennoch, dass durch den Museumsbesuch und das praktische Arbeiten ein wichtiges Stück „Museumskompetenz“ vermittelt wurde. Dies bedeutet, dass die Studierenden lernen, vielfältige und wechselnde Angebote von Museen selbstständig für sich und für ihre zukünftige Einrichtung nutzen zu können.